Eine unbequeme Wahrheit: Al Gore ist ein Misanthrop

Wer noch nicht genug hat, wenn Al Gore in der Eröffnungsszene mit tiefer Stimme schwärmt, was für ein schönes Gefühl es sei, barfuß durch den Schlamm zu waten, dem sollte der Rest seines Filmes Eine unbequeme Wahrheit reichen.

Mit Gores Selbstdarstellung, einer Produktion des Hollywood-Manns Davis Guggenheim, der zuvor Fernsehserien wie NYPD Blue und Emergency Room produzierte, hat der Maßstab für Wahrhaftigkeit in Politik und Wissenschaft einen neuen, Oscar-ausgezeichneten Tiefpunkt erreicht. Der Film soll Gores tote politische Karriere wiederbeleben und gleichzeitig die Menschen durch den größten wissenschaftlichen Betrug unserer Zeit in Angst und Schrecken versetzen: die angeblichen Folgen des von Menschen verursachten CO2-Ausstoßes für das Weltklima.((Siehe LaRouches Internetforum vom 7. März 2007. „Gores Umweltlügen machen Absetzung Cheneys und Bushs dringender denn je“, Neue Solidarität 11/2007, und Lawrence Hecht, „Der Betrug des Klimawandels: Gores Gasblasen verdunkeln wahre CO2-Daten“ und „Die wirklichen Ursachen des Klimawandels“, Neue Solidarität 10/2007.))

Gore behauptet in dem Film, alle Wissenschaftler der Welt seien mit ihm der Ansicht, dass der Mensch die Biosphäre zerstört, doch viele Wissenschaftler – darunter einige, die ursprünglich die Erklärung des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) mitunterzeichnet hatten – widersprechen und widerlegen heute seine Behauptung. Sie stützt sich nur auf unzuverlässige Daten aus Eisbohrkernen sowie eine statistisch-mechanistische Methode zur Projektion des mit CO2-Produktion verbundenen erwarteten Temperaturanstiegs in den kommenden 50 Jahren anhand linearer Computermodelle.

Das Werk Johannes Keplers (1571–1630), die Grundlage jedes kompetenten Verständnisses der Prinzipien der Gravitation und der harmonischen Beziehungen der Planeten unseres Sonnensystems, wird völlig ignoriert, statt dessen sieht man lineare Projektionen in Form gewaltiger Grafiken und Computersimulationen vom Schmelzen der polaren Eiskappen, wo riesige Teile Europas und der USA in den steigenden Ozeanfluten versinken. Gore zufolge wird der Meeresspiegel in den kommenden 50 Jahren um bis zu sieben Meter ansteigen. Als Beweis zeigt er, wie Eisberge von arktischen Gletschern abbrechen und ins Meer stürzen. Dass gleichzeitig die Eisdecke in der Antarktis wächst, verschweigt er. Wie kann es sein, dass der Mensch durch CO2-Emissionen die Temperatur der gesamten Erde anheizt und gleichzeitig die Eisdecke an einem der Pole wächst?

Außerdem sagen viele Wissenschaftler, die seit Jahrzehnten Erfahrungen mit Beobachtungen der arktischen Bedingungen sammelten – einige kommen in dem britischen Dokumentarfilm Der große Schwindel der globalen Erwärmung zu Wort –, dass sich am Nordpol, wo Gore seine Aufnahmen machen ließ, nur völlig normale, zyklische Änderungen vollziehen: Das Eis schmilzt wie jeden Sommer und bildet sich im Winter neu.

Aber Gore zeigt Computeranimationen niedlicher Eisbären, die im Ozean ertrinken, weil sie keine Eisscholle mehr haben, auf der sie stehen können. Vielleicht braucht er Animationen, weil dieses Phänomen, das angeblich auf die Zerstörung der Natur durch den Menschen zurückgeht, noch nie wirklich beobachtet wurde! Die Eisbären haben schon viel wärmere Zeiten überlebt, und eine Studie des Fischereidienstes der Nationalen Ozeanographischen und Atmosphärischen Behörde (NOAA) ergab kürzlich, dass 11 der 13 Eisbärpopulationen in Kanada wachsen und die in Alaska als stabil gelten. Beschert das natürliche zyklische Ansteigen der Temperatur den Eisbären vielleicht mehr Fische als Nahrung?

Wer von dem Betrug profitiert

Die mechanistisch-statistische Methode, anhand derer Gore seine Schlüsse zieht, ist an sich offenkundig falsch und unwissenschaftlich, aber Gore benutzt sie für seine Behauptung, wenn es noch Einwände gegen CO2-Klimathese gebe, liege das nur am Geld der Ölkonzerne, die die Wahrheit vertuschen. Wie bitte? Die meisten von uns würden liebend gerne aufs Erdöl verzichten, aber Gore schlägt nicht etwa vor, mit moderner Technik wie der Magnetbahn neue öffentliche Verkehrsnetze zu schaffen und die Wirtschaft mit Kernenergie zu versorgen. Statt dessen schlägt er genau die gleiche närrische Politik vor wie Präsident Bush: Biotreibstoffe aus Holzspänen und tierischen Exkrementen, die den „Umwelttechnik“-Kartellen riesige Gewinne bescheren.((Siehe Creighton C. Jones, „Biocons: Neocons und Grüne“, Neue Solidarität 7/2007.)) Diese technische Senkung der Energiedichte bedeutet eine vorsätzliche Minderung der Fähigkeit zur künftigen Versorgung der menschlichen Existenz – vor allem in der unterentwickelten Welt, für die Gore angeblich spricht. Gleichzeitig ist es ein Schutz für die Finanzinteressen hinter den globalen Märkten, die die Kontrolle über die Weltwirtschaft verlören, wenn die Volkswirtschaften das Potential der „freien Energie“ der Kerntechnik frei nutzen könnten. Gores „Lösung“ würde die Produktivkraft der Volkswirtschaften in aller Welt senken. Er schützt das gescheiterte System der „Globalisierung“, das die Realwirtschaft des Planeten einschließlich aller lebenden Prozesse zerstört und an dem er persönlich politisch wie finanziell profitiert.((2004 gründeten Al Gore und der frühere Chef der Investmentbank Goldman Sachs, David Blood, einen in London ansässigen Investmentfonds namens Generation Investment Management, dessen Vorsitz Gore innehat. Siehe auch „Al Gore arbeitet für England“, Neue Solidarität 12/2007.))

Al Gore liebt seine Kohle!
Ganz verliebt in Kohlenstoffe: Al Gore

Gores endloses Gefasel über sein Leben ist einschläfernd, aber eine Szene in dem Film hat mich wirklich aufgeschreckt. Es ist die Szene, in der Gore über die angebliche „letzte Ursache“ aller Probleme auf der Erde spricht: die wachsende menschliche Bevölkerung. Nicht die Politik von Globalisierung und Freihandel führt zur Ausbreitung von Armut und Krankheiten, nicht der Mangel an wesentlicher Infrastruktur setzt Menschen hilflos Naturkatastrophen aus – nein, laut Gore ist die „menschliche Natur als umweltzerstörende Kraft“ verantwortlich für alle Probleme der Welt, vom Bankrott der Automobilindustrie bis hin zu irgendwelchen tatsächlichen oder nur eingebildeten Wetterschwankungen. Die kreative Fähigkeit des Menschen zur Entdeckung wissenschaftlicher Prinzipien, die uns erlauben, unsere relative potenzielle Bevölkerungsdichte auf praktisch jeder Art von Boden zu vergrößern, hält Gore nicht nur für unnatürlich, für ihn ist sie die Wurzel allen Übels!

Rationale Menschen betrachten Bevölkerungswachstum und steigenden Lebensstandard als Zeichen des Fortschritts, als Ausdrucks des Nutzens wissenschaftlicher Entdeckungen, die wir den geistigen Fähigkeiten des Menschen verdanken. Für Gore hingegen ist der Fortschritt der Menschheit nur eine große Belästigung von „Mutter Natur“. Er sieht die Probleme nicht in den Folgen des kollabierenden Wirtschaftssystems und im Mangel an fortschrittlichen wissenschaftlichen Initiativen zur Förderung des Fortschritts der Menschheit. Er sieht sie gerade in der Fähigkeit der Menschheit, die natürliche Umgebung, in der sie lebt, zu verändern und so die Bevölkerung zu vermehren, indem sie wissenschaftliche Prinzipien verstehen und durch bessere Technik mit höherer Energieflussdichte (zum Beispiel die Kerntechnik) anwenden lernt. Wie soll ein Mensch wie Al Gore, der glaubt, die Welt sei überbevölkert, mit realen großen Problemen umgehen, wie etwa dem, dass heute zwei Milliarden Menschen ohne elektrischen Strom leben müssen? Für Gore ist der Feind nicht das System, sondern der Mensch.

Gore sagt: „Es ist eine moralische Frage.“ In der Tat.